Nach sechs Spieltagen sind nur noch die Teams aus Ellscheid und Zerf unbesiegt. Diese mussten sich zwar jeweils mit Unentschieden begnügen, doch gegen hartnäckige Gegner blieben auch sie ungeschlagen. Mit Konz, Bitburg, Schneifel Auw und Rascheid bleiben die ärgsten Verfolger in Lauerstellung. Nach dem 2:2 in Wallenborn hat sich auch Neumagen in den zweistelligen Punktebereich geschoben. Schweich wurde nach der dritten Niederlage in Folge ins Mittelfeld durchgereicht und auch Vizemeister Dörbach musste beim 1:2 in Feyen die Überlegenheit des Gegners anerkennen. Mit der SG Buchholz und den Hochwaldkickern aus Thomm sind zwei Teams noch ohne eigenen Sieg.

FC Bitburg – TuS Kröv
3:1 (2:0)
Bitburgs Trainer Fabian Ewertz sah zwar kein gutes, aber ein erfolgreiches Spiel seiner Mannschaft. „Das Spiel vom Mittwoch gegen Eintracht Trier steckte der Mannschaft noch in den Beinen. Wir wirkten anfangs etwas müde, haben uns dann aber reingekämpft.“ Dabei klingelte es bereits nach vier Minuten das erste Mal im Kröver Kasten, als Simon Floß einen Schnittstellenpass von Pascal Alff zwischen beiden Innenverteidigern hindurch verwertete. Bitburg habe zunächst Kröv das Spiel überlassen, doch zu den perfekten Zeitpunkten die Tore gemacht. Denn vier Minuten vor der Pause versenkte Kevin Arbeck einen an ihn selbst verschuldeten Elfmeter zum 2:0. „Ein glasklarer Elfer war das nicht“, befand Ewertz später, doch der Schiri zeigte auf den Punkt. Kröv kam im zweiten Abschnitt zu einigen guten Vorstößen, doch im Abschluss zeigte der Aufsteiger ungewohnte Schwächen. Als Floß nach einem Konter über die linke Seite ganz allein vor Nico Schulz im Kröver Kasten auftauchte, und der Stürmer der Bierstädter das 3:0 markierte, war die Partie entschieden (74.). Christopher Schulz ließ mit dem 1:3 das Ergebnis für den Aufsteiger erträglich ausfallen. Zu mehr reichte es für die Gäste von der Mosel nicht, weil „wir defensiv auch nichts mehr zuließen“, konstatierte Ewertz weiter. Bitburg bleibt dennoch Vierter.

SG Schneifel Auw – SG Thomm
4:1 (1:1)
Auch in der hohen Eifel fand Thomm nicht in die Erfolgsspur zurück und musste im sechsten Spiel die sechste Niederlage quittieren. Nach einem haarsträubenden Abspielfehler nutzte Auw die erste Chance nach zwei Minuten zur Blitzführung. Nach einer Balleroberung vor dem Sechzehner wurde Christoph Fuhrt angespielt, der den Ball halbrechts flach ins lange Eck schlenzte. Die Hochwälder gaben sich nicht auf und setzten einige vielversprechende Konter. Einen von diesen Tempogegenstößen nutzte Kapitän Peter Leineweber zum Ausgleich. Dem schönen Kopfballtreffer war ein gut getimter Freistoß von Michael Höllen vorausgegangen. Im zweiten Abschnitt erhöhte die SG Schneifel den Druck und kam durch einen Handelfmeter zur erneuten Führung. Kurios: Erst knallte Michael Kreutz die Kugel gegen den Pfosten, den zurückprallenden Ball versenkte dieser dann aber doch mit dem Kopf – 2:1 (53.). Ein weiterer „katastrophaler Abwehrfehler“ (Dirk de Wit) führte zum dritten Auwer Treffer, als sich nach einer Ecke von Stephen Kinnen niemand für Christian Czajka verantwortlich fühlte und der Auwer Abwehrchef per Kopf und unbedrängt einnicken durfte. Thomm wehrte sich nach besten Kräften, fightete um jeden Ball, doch spielerisch konnte die de-Wit-Elf dem Gegner nicht das Wasser reichen. Mit der letzten Aktion erhöhte Jonas Weberskirch das Auwer Torekonto auf vier (90.). „Vom Einsatz und der Laufbereitschaft her hat mich die Mannschaft überzeugt. Das Team lebt, doch wir haben uns nach diesen katastrophalen Abspielfehlern wieder selbst um den Lohn gebracht“, schränkte de Wit ein. Sein Pendant Jörg Stölben gab einen „hochverdienten, aber keinesfalls glanzvollen Sieg“ zu Protokoll. „Wir waren über weite Strecken spielbestimmend und hatten bereits in der ersten Halbzeit ein Chancenverhältnis von 5:1.“ Mit diesem Sieg bleiben die Schneifel-Fußballer in der Spitzengruppe und nisten sich auf Platz fünf ein.

TuS Ahbach – SG Buchholz
1:1 (1:0)
Die 200 Zuschauer in Leudersdorf sahen ein rassiges, unterhaltsames und trotz der zwei Platzverweise auch faires Spiel. Buchholz hatte mit Tobias Schmitz nach seiner Rotsperre den Rückhalt im Tor wieder dabei und kam über den immer besser werdenden Kapitän Matthias Schröder zwingend in die letzte Linie des Gegners. Der TuS Ahbach wurde in der 20. Minute personell geschwächt, als eine Notbremse von Aras Aslan am durchlaufenden Jan Ostermann die Rote Karte zur Folge hatte. „Nach der Roten Karte war es schwer, die Dinge umzusetzen, die wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten zwar trotz Unterzahlspiel mehr Ballbesitz, haben aber nach vorn die Lücken nicht gefunden“, analysierte Ahbachs Spielertrainer Christian Sicken. In der zweiten Hälfte kam Ahbach mehr über die Konter und legte nach einem Stellungsfehler der Buchholzer Verteidigung durch Jan Pidde das 1:0 vor (65.). Patrick Phlepsen schlug einen Freistoß elegant über die Mauer, wo Pidde unbedrängt einschieben durfte. Buchholz investierte dann mehr, ließ zunächst noch zwei Chancen zum Ausgleich liegen. Als Daniel Sorge in der 72. Minute ebenfalls mit der Ampelkarte runter musste, herrschte zumindest numerische Gleichheit. Die Gäste aber kämpften unverdrossen weiter und wurden für ihre Einstellung in der 89. Minute belohnt, als Schröder einen an Patrick Scheid verwirkten Elfmeter zum Ausgleich in die Maschen setzte. „Bei den Platzverweisen gab es keine Diskussion. Wir haben es leider nicht geschafft, Torchancen herauszuarbeiten. Vom Spielverlauf muss ich mit dem Punkt zufrieden sein. Es war ein glücklicher Punkt, aber gut für die Moral“, lobte Buchholz‘ Trainer Dieter Krütten die Laufbereitschaft seiner Truppe. „Das 1:1 ist zu wenig für uns, es war kein gutes Spiel“, konstatierte Sicken.

TuS Schweich – SG Ruwertal
3:6 (1:3)
Die gut 320 Zuschauer am Schweicher Winzerkeller sahen ein denkwürdiges Spiel mit neun Toren, einem Platzverweis und einem verschossenen Elfmeter. Die Mosella entwickelte in den ersten 15 Minuten extremen Druck, doch Ruwertal machte durch Daniel Lentes das Tor. Schweich fand schnell ins Spiel zurück und kam durch Björn Kraus zum Ausgleich. Nur 40 Sekunden später sorgte der überragende Taktgeber Martin Flesch für die erneute Ruwertaler Führung. Bastian Jung erhöhte bis zur Pause auf 4:1. Knackpunkt im Spiel war der gehaltene Elfmeter von Ruwertals Keeper Felix Kloy, der den von Patrick Quary platziert geschossenen Strafstoß glänzend parierte (59.). Trotz Unterzahl – Schweichs Moritz Neufang hatte sich Gelb-Rot abgeholt – gelang der Mosella durch Philipp Seeberger das 2:4. Ruwertal spielte weiter nach vorn und legte durch den Doppelpack, den Flesch innerhalb von fünf Minuten schnürte, den Deckel drauf. Das 3:6 von Björn Kraus in der 90. Minute besaß nur noch rein statistischen Wert. „Wir hatten eine Idee, wie wir in Schweich gewinnen können, diesen Plan hat die Mannschaft voll umgesetzt. Wir haben vor einer guten Kulisse verdient gewonnen“, war Ruwertals Coach Jan Stoffels mit dem Auftritt seiner Mannschaft hochzufrieden.

DJK St. Matthias – SV Dörbach
2:1 (1:0)
Mit dem zweiten Saisonsieg brachte sich die DJK wieder aus der Schusslinie. Dörbach hatte zwar mehr Ballbesitz, doch der Schuss ging nach hinten los. So gelang Sven Simon nach einem Stellungsfehler der Dörbacher Hintermannschaft bereits in der 18. Minute das 1:0. Patrick Dres steckte durch die beiden Innenverteidiger des SVD durch. Trotz der optischen Überlegenheit besaßen die Gäste keine klaren Torchancen. Erst ein Handelfmeter bescherte Dörbach das einzige Erfolgserlebnis, als Daniel Mehrfeld zum 1:1 einschoss. Die DJK kämpfte leidenschaftlich, agierte bewusst diszipliniert und beanspruchte am Schluss das glücklichere Ende für sich. Mit einem Pass in die Tiefe schickte Dennis Thon den allerdings in Abseitsposition stehenden Simon auf die Reise, der die Kugel aus Nahdistanz zum 2:1-Siegtreffer über die Linie drückte. „Es hat alles gepasst. Das war eine disziplinierte Vorstellung und eine geschlossene Leistung von allen“, freute sich DJK-Trainer Bastian Hennen. „Es kommt jetzt vieles zusammen. Ich habe eine absolut unnötige Niederlage gesehen“, suchte Bernd Körfer nach Erklärungen. Zudem sah Nils Thörner wegen Meckerns in der 70. Minute die Rote Karte.

SG Wallenborn – SG Neumagen
2:2 (2:0)
Wallenborn brachte einen 2:0-Vorsprung von Florian von Landenberg nicht über die Zeit, musste den Gästen durch Marc Lemmermeyer (FE) und Christoph Eifel in der Nachspielzeit ein Remis gestatten. Lemmermeyer vergab zudem einen weiteren Elfer (60.).
SV Konz – SG Ellscheid
1:1 (1:1)
Im zweiten Spitzenspiel des Tages wurden ebenfalls die Punkte geteilt. Konz kam hellwach aus den Startlöchern und führte bereits nach zehn Minuten. Ein Angriff über die linke Seite über Michel Kupper-Stöß, Tim Laudwein und Stefan Becker landete bei Steffen Hausen, der aus etwa sechs Metern die Kugel am Ellscheider Torwart vorbeischob. Konz presste früh, während Ellscheid ziemlich hoch verteidigte. So ergaben sich auch für die Eifeler Möglichkeiten. Ein Pass vom jungen Hans Schult auf Marco Michels brachte kurz nach dem 0:1 Gefahr, doch Michels verzog mit dem schwächeren linken Fuß. Auch nach dem Gegentor spielte Ellscheid weiter nach vorn, doch zwei Halbchancen bedeuteten kaum Gefahr für das Konzer Tor. Doch in der 34. Minute war es soweit, als Ellscheid ausglich. Nach einer Flanke von Abwehrchef Christoph Gräfen auf Markus Boos legte dieser per Kopf präzise auf Michels ab – der Stürmerkollege von Boos bedankte sich mit einem schönen Kopfballtor zum 1:1. Im zweiten Abschnitt wirkte Konz etwas wacher und einen Tick stärker, doch Ellscheid hielt gut dagegen. Neben den Gästen besaßen auch die Saar-Mosel-Städter Möglichkeiten zum Sieg: So pfiff ein Schuss von Tim Kugel nach einer Ecke knapp am Tor vorbei, ein Schuss von Peter Irsch wurde im letzten Moment geblockt und drei Freistöße segelten am langen Pfosten vorbei. Am Ende blieb es beim leistungsgerechten 1:1-Unentschieden. „Die Punkteteilung ist gerecht, wir sind mit dem einen Punkt in Konz bei einer sehr starken Mannschaft zufrieden“, befand Ellscheids Coach Niklas Wagner. Auch Alexander Stieg vom SV Konz konnte mit dem „Punkt gut leben. Wir haben zwar schon bessere Spiele gemacht und einige Unkonzentriertheiten erkennen lassen, doch Ellscheid ist ja schließlich auch nicht irgendwer. Der Respekt voreinander war da – es war ein Spiel auf Augenhöhe“.