Nur eine Woche durfte sich der FC Bitburg als Tabellenführer feiern lassen. Nachdem die Ewertz-Elf beim TuS Kröv baden ging und 1:2 verlor, übernahm nun wieder Ellscheid das Zepter an der Spitze. Die Wagner-Elf ließ sich auch von Konz nicht in die Suppe spucken und gewann mit 2:1. Kontinuierlich marschiert auch die SG Schneifel in Richtung Tabellenspitze: Das Team von Jörg Stölben öffnete nach dem glatten 4:0 bei Schlusslicht Thomm die Tür zur Rheinlandliga wieder einen Spalt weit. Im Souterrain der Liga blieben die erhofften Siege für Thomm und Mattheis aus. Lediglich Buchholz und Dörbach durften sich Platz nach unten verschaffen. Ruwertal ist nach toller Englischer Woche im Soll.
TuS Kröv – FC Bitburg
2:1 (2:0)
Nach drei sieglosen Partien ist der TuS Kröv in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Beim hitzig geführten Spiel gegen den Kurzzeit-Tabellenführer aus der Bierstadt legte Johannes Klein nach Eckballvorlage von Felix Hieke das 1:0 vor (25.). „In dieser Situation waren wir extrem unachtsam. Die klare Zuordnung wurde verweigert“, ließ FC-Trainer Fabian Ewertz später durchblicken. Kröv agierte bissig, gewann die entscheidenden Zweikämpfe und erarbeitete sich mit der nötigen Aggressivität den Respekt des Gegners. Noch vor der Pause fiel die Vorentscheidung, als Vasili Boev einen Ball im defensiven Mittelfed erkämpfte und in die Tiefe spielte, wo Nils Kiesewetter allein aufs Tor zulaufen durfte und zum 2:0 einschob. Diese Szene erregte die Gemüter auf Bitburger Seite, denn „das war eine krasse Fehlentscheidung, weil der Spieler nie im passiven Abseits stand“ (O-Ton Ewertz). Jens Hoffmann, neuer Coach des TuS, sah das freilich anders: „Christopher Schulz stand im passiven Abseits, der Ball kam so zu Nils Kiesewetter und dieser hatte mit dem Abseits nichts zu tun.“ Sei‘s drum: Bitburg stand schon vor dem Pausenpfiff auf scheinbar verlorenem Posten. Die Gäste waren im zweiten Durchgang extrem bemüht, dem Spiel nochmals eine Wende zu geben, doch der letzte Abschluss sowie die klaren Aktionen nach vorne fehlten. Nach den Ampelkarten für Krövs Hieke (80.) und Bitburgs Taner Weins (74.) kam Bitburg durch Andreas Neuerburg in der 90. Minute zum Anschlusstreffer. Beinahe wäre sogar noch der Ausgleich gefallen. „In der Nachspielzeit hatten wir eine tausendprozentige Chance, die man einfach reinmachen muss. Jan Mayers bekam in einer unübersichtlichen Aktion im Fünfer den Ball vor die Füße und schießt frei daneben“, verstand Ewertz die Welt nicht mehr. Krövs Coach Hoffmann indes war mehr als zufrieden. „Das war eine klare Leistungssteigerung gegenüber dem Ruwertal-Spiel. Die Mannschaft hat taktisch richtig gut gespielt. Jeder in der Viererkette hat seine Aufgabe erfüllt. Jetzt sind wir auf einem guten Weg zum Klassenerhalt.“
2:1 (1:1)
Der Konzer Trainer Alex Stieg war trotz der Niederlage beim alten und doch neuen Tabellenführer nicht unzufrieden. „Hier und heute war deutlich mehr drin, denn wir haben eine unserer besten ersten Halbzeiten gespielt, verdient geführt und richtig guten Fußball gezeigt.“ Was hat am Ende gefehlt? „Wir haben uns zehn Minuten vor Schluss auskontern lassen.“ Mit der Leistung konnte Stieg leben, denn „wir hatten einige Ausfälle zu verkraften und nutzten die Zeit, um neue taktische Abläufe einzustudieren“. Ellscheid in die Karten spielte die frühe Führung durch Kai Gayer in der sechsten Minute.
Die Vorarbeit leisteten Markus Boos und Kapitän Christoph Gräfen. Danach wurde Konz aktiver und entfaltete deutlich mehr Druck. Eine individuelle Fehlerkette, als „wir schlecht verteidigt haben“ (Niklas Wagner), ermöglichte Michel Kupper-Stöß in der 25. Minute den verdienten Ausgleichstreffer. Merlin Weis spielte einen Steilpass auf Mike Herresthal, der zunächst am Torwart scheiterte und den Abpraller Kupper-Stöß flugs ins lange Eck setzte – 1:1. Marco Michels und Gayer (Pfostenschuss) hatten vor der Pause jedoch das 2:1 auf dem Stiefel. In der zweiten Halbzeit gestaltete sich die gutklassige Partie ausgeglichener, Ellscheid agierte jetzt mit mehr Ballbesitz und spielte sich aus vielen Drucksituationen raus. In der 78. Minute entschied ein platzierter Flachschuss von Boos die Partie zugunsten der Hausherren, wenig später hatte der gleiche Spieler sogar das 3:1 auf dem Fuß, als er den Torwart umkurvte, dann aber nur den Pfosten traf. „In der zweiten Halbzeit haben die Jungs meine Spielidee besser umgesetzt und verdient gewonnen“, konstatierte Ellscheids Trainer Niklas Wagner. Stieg fügte an, dass „wir zum Schluss konditionell ein paar Probleme hatten und nicht mehr jeden Weg machen konnten“. Mit Benedikt Kaufmann und Hans Schult wechelte Wagner zwei ganz junge Spieler ein. Einem jedoch gab der Coach eine Chance von Beginn an: Jannik Land feierte sein Bezirksligadebüt und machte ein gutes Spiel.
SG Buchholz – TuS Ahbach
3:0 (1:0)
Mit einem glatten 3:0-Erfolg gelang der SG Buchholz ein kleiner Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Nach exakt 21 Sekunden bejubelte Buchholz den ersten Treffer, als Dominic Klein auf die Reise geschickt wurde und freistehend einkickte. „Dass wir so schnell in Rückstand geraten sind, war schon bitter. Wir haben dann 15, 20 Minuten ganz gut gespielt, waren am Drücker und besaßen drei Möglichkeiten. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mit aller Konsequenz nachgelegt und nicht mehr den ganz großen Druck ausgeübt“, sprach Ahbachs Spielertrainer Christian Sicken auch von einem Spiel der ausgelassenen Chancen. Denn Sven Adolphy verpasste das 1:1 mit einem Kopfball nach Eckball ebenso wie Jan Pidde, der den Torwart schon ausgespielt hatte, dann aber aus der Drehung das leere Tor nicht traf. Ein Buchholzer war in letzten Moment zur Stelle und warf sich mit Vehemenz in den Ball. Des Weiteren verfehlte ein strammer Schuss von Nico Clausen sein Ziel ebenso knapp. Buchholz aber blieb hungrig und hatte Ende der ersten Halbzeit zwei gute Kontersituationen, musste mit dem zweiten Torjubel aber bis zur 60. Minute warten: Patrick Scheid schloss einen Konter mit einem sehenswerten Heber am herauslaufenden Ahbacher Keeper Stefan Keul zum 2:0 ab. Klein auf Buchholzer und Robin Daniels auf Ahbacher Seite ließen weitere gute Möglichkeiten aus. „Wir haben unser Pressing nicht mehr so konsequent durchgezogen“, führte Sicken einen Grund für die letztlich bittere Niederlage an. Denn Eduard Kefer setzte drei Minuten vor Schluss den krönenden Schlusspunkt für die Krütten-Elf, als dieser nach einem Eckball per Kopf zum 3:0 einnickte. „Aufgrund der Vielzahl an hundertprozentigen Chancen war es ein verdienter Sieg, der lange am seidenen Faden hing, weil Ahbach nicht aufgesteckt hat. Leon Schermann im Tor machte ein überrragendes Spiel“, fielen dem Buchholzer Coach Dieter Krütten ganze Steine vom Herzen.
SG Neumagen – SG Wallenborn
abgesagt
Wegen der starken Regenfälle in den letzten Tagen sperrte die Gemeinde Trittenheim den Hartplatz, sodass die Partie ausfallen musste. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.
4:1 (1:1)
Nach der zu hoch ausgefallenen 1:4-Niederlage in Mertesdorf befand Schweichs Trainer Jochen Weber in leicht süffisatem Unterton, dass „Ruwertal nicht unser Gegner zu sein scheint. Das Hinspiel haben wir schon 3:6 verloren und nun das 1:4. Zehn Gegentore in zwei Spielen gegen diesen Gegner sind ein bisschen zu viel des Guten“. Ruwertal schloss die Englische Woche mit dem dritten Sieg binnen acht Tagen sehr erfolgreich ab. Daniel Lentes brachte die Stoffels-Elf nach Vorarbeit von Bastian Jung schon in der achten Minute in Führung, doch dann kam die Mosella besser zum Zuge. Thomas Schleimer traf kurz vor der Pause zum 1:1. „Nach dem 1:1 waren wir drückend überlegen, haben es aber dann nicht hinbekommen, den Druck aufrechtzuerhalten und bekamen das 1:2“, sagte Weber. So erzielte Mike Richter nach exzellenter Vorarbeit von Youngster Tim Herres das 2:1 und als Martin Flesch zwei Minuten vor Ultimo das 3:1 erzielte, war der Sieg in trockenen Tüchern. „Wir machten Fehler, wollten es spielerisch lösen und haben dann viele falsche Entscheidungen getroffen. So haben wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gut Fußball gespielt, obwohl die Niederlage definitiv zu hoch ausgefallen ist“, resümierte Weber weiter. In der 85. Minute traf Luca Bierbrauer das Lattenkreuz – Pech für die Mosella, es wäre der Ausgleich gewesen. In der Nachspielzeit legte Philipp Kartz nach Vorarbeit von Herres das 4:1 nach. „Der Hartplatz kam uns entgegen, dort können wir unsere spielerischen Stärken ausspielen. In der zweiten Halbzeit haben wir mit dem Wind gespielt. Der Sieg ist zu hoch ausgefallen, geht aber definitiv in Ordnung. Unser Torwart Felix Kloy hat drei Dinger sensationell rausgeholt, sodass wir mit einem 1:1 in die Pause gehen konnten“, sah Ruwertals Kapitän Karsten Willems einen perfekten Abschluss unter eine tolle Woche.
SG Thomm – SG Schneifel Auw
0:4 (0:2)
Der Tabellendritte legte im Hochwald einen überzeugenden Auftritt hin und führte bereits nach vier Minuten nach Steilpass von Tim Baur durch Christoph Fuhrt mit 1:0. Zehn Minuten später markierte Michael Kreutz wiederum nach Vorarbeit von Baur das zweite Auwer Tor. „Wir lagen relativ schnell mit 2:0 vorne, haben im Spielaufbau danach aber auch Fehler gemacht. Nach dem Doppelschlag nach der Halbzeit war es relativ früh entschieden“, sah Auws Trainer Jörg Stölben einen ungefährdeten Sieg seiner Elf. Nachdem Thomms Kapitän Peter Leineweber in der 53. Minute verletzt raus musste und Osburg die Ordnung verlor, machten Fuhrt und Marco Backes innerhalb einer Minute den 4:0-Sieg wasserdicht. Die beste Chance für das Schlusslicht hatte Nico Thömmes (89.), dessen Vereinskamerad Ruben Krupa nach wiederholtem Foulspiel in der 82. Minute den Roten Karton sah.
SV Dörbach – DJK St. Matthias
3:2 (0:1)
„Es ist bitter, wenn man bis kurz vor Schluss mit 2:1 führt und dann durch Fehler noch verliert“, gab ein enttäuschter DJK-Trainer Helmut Freischmidt zu Protokoll. Simon Blasius brachte nach einem Lupfer über Torwart-Oldie
Jürgen Becker hinweg die DJK in Front. Erst in der 60. Minute egalisierte Simon Bösen die Mattheiser Führung. Nach einem Freistoß legte Marco van Donzel-Giesen erneut für die Trierer nach, doch mit der Einwechslung von Dominic Esch wechselte Dörbachs Trainer August Schlotter den Sieg ein. Seine beiden Treffer in der 83. und 87. Minute bedeuteten einen „glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg. Es war hart umkämpft von Anfang an“, befand Dörbachs Klubchef Peter Stoffel.
