Der 5:4-Sieg der Neumagener über Schweich glich dem Spielverlauf nach einer kleinen Sensation. Denn 1:4 lag die Heinsdorf-Truppe bereits zurück. Mit einer Energieleistung und einem unglaublichen Willen schaffte es der Tabellendritte noch, dem Favoriten aus Schweich die Siegpunkte zu entreißen. Ellscheid festigte seine Spitzenposition mit einem Minimalistensieg in Kröv und Bitburg ließ sich in Zerf beim 3:1 nicht überraschen. Konz kämpft sich mit einem 3:0-Sieg in Thomm wieder auf Rang fünf und aus der Abstiegsregion durfte nur Ahbach punkten. Für die beiden Schlusslichter aus Mattheis und Thomm gab es auch am zweiten Advent wenig Grund zur Freude.

SV Dörbach – SG Ruwertal
3:2 (0:0)
Der SV Dörbach rang in einem heiß umkämpften, temporeichen und auf Augenhöhe stehenden Spiel die SG Ruwertal mit 3:2 nieder und landete im Abstiegskampf einen kleinen Befreiungsschlag. Doch zunächst besaß Ruwertal mehr Zugriff und auch die weitaus besseren Möglichkeiten. Doch weil Fabian Regel und Philipp Kartz wiederholt entweder an ihren Nerven oder aber am guten Dörbacher Ersatzkeeper Markus Klein scheiterten, blieb es bis zur Pause beim 0:0. Dennoch war Dörbachs Trainer August Schlotter mit dem mannschaftsdienlichen Auftreten sehr zufrieden und sah keinen Grund für Änderungen. Im zweiten Abschnitt wurde die Partie temporeicher, intensiver und besaß wiederholt Torraumszenen, die auch genutzt wurden. Daniel Mehrfeld besorgte nach Vorlage von Julian Roderich das 1:0, doch Ruwertal hatte nur drei Minuten später (57.) die Antwort parat. Regel setzte sich im Eins-gegen-eins durch und schob die Kugel am Dörbacher Schlussmann vorbei. Die Partie drohte zu kippen, denn die Gäste legten nach einem Freistoß von Karsten Willems das 2:1 vor. Dörbach kämpfte sich ins Spiel zurück und als Mehrfeld auf Vorarbeit von Jacob Boesen das 2:2 erzielte (68.), war alles wieder offen. Die Salmtal-Elf blieb bissig und hungrig und setzte der umkämpften Partie mit dem Siegtreffer zum 3:2 die Krone auf. Als Jacob Boesen 20 Meter vor dem Tor gefoult wurde und Simon Boesen zum Freistoß antrat, gab es für Gäste-Torwart Felix Kloy keine Abwehrchance, als der Ball im langen Eck einschlug – 3:2 (72.). „Mit dem Sieg gegen Ruwertal haben wir nicht unbedingt gerechnet. Den haben wir uns aber aufgrund des Willens und des Einsatzes verdient. Die drei Punkte tun natürlich gut“, befand SVD-Coach August Schlotter. Auch Klubpräsident Peter Stoffel war hocherfreut. „Der Sieg ist glücklich, aber nicht unverdient. Immerhin haben wir mit drei Leuten aus der zweiten Mannschaft angefangen.“ Und die trugen zum Sieg wesentlich mit bei. Torwart Markus Klein, Jacob Boesen und Michael Stoffel erledigten ihre Aufgaben ohne Fehl und Tadel. Und auch die Ersatzbank war exklusiv mit Spielern der zweiten Mannschaft gespickt: Kilian Berg, Kevin Ebermann, Christoph Stoffel, Dominic Esch und Benedikt Loos. Das Statement von Ruwertals Trainer Jan Stoffels fiel entsprechend kritisch aus. „In der ersten Halbzeit müssen wir bei schwierigen Platzverhältnissen unsere Chancen nutzen und führen. Denn Fabian Regel und Philipp Kartz hatten die Führung mehrfach auf dem Fuß. In der zweiten Halbzeit wollte Dörbach den Sieg mehr, war galliger und handlungsschneller und gewann aufgrund der zweiten Halbzeit verdient. Bezeichnend war, dass wir durch mangelhaftes Abwehrverhalten und die schlechte Chancenverwertung verloren haben.“

SG Thomm – SV Konz
0:3 (0:1)
Trotz des scheinbar klaren Ergebnisses hatte der SV Konz im Hochwald Schwerstarbeit zu verrichten. Zwar hatte Konz mehr vom Spiel, doch Thomm hielt gut und kompakt dagegen. Peter Irsch traf mit einem satten Rechtsschuss in der 18. Minute zum 0:1. „Der erste Ball von Konz ging direkt ins Tor. Das ist zum Verrücktwerden, denn wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt“, sah Coach Ingo Berens das eigene Team um den Lohn seiner Bemühungen gebracht. Denn mit einem Freistoß von Daniel Becker und dem strammen Schuss von Kapitän Peter Leineweber hatte Thomm ebenfalls die Führung auf dem Fuß. Als Tim Kugel nach Vorarbeit von Mike Herresthal zum 2:0 lochte (65.) und nur zwei Minuten später Leineweber wegen Meckerns Gelb-Rot sah, geriet Thomm auf die Verliererstraße. „Der Ausfall von Peter Leineweber war so nicht mehr zu kompensieren“, sagte Berens später. Wir haben Konz nichts geschenkt, sie haben unsere Fehler aber gnadenlos bestraft.“ So musste Ingo Berens eine Viertelstunde vor Schluss auch noch das dritte Gegentor über sich ergehen lassen, als Steffen Hausen über eine schnelle Aktion von Kugel und Michel Kupper-Stöß im Eins-gegen-eins eiskalt blieb – 0:3 (75.). „Wenn Spieler wie Pascal Marx, Nico Thömmes, Alex Hoffmann, Mehdi Zouaghi, Lars Wagner oder Philipp Axer fehlen oder aber angeschlagen ins Spiel gehen, dann reicht es eben nicht. Wir haben immer nur dann eine Chance, wenn jeder an seine Leistungsgrenze geht. Das war gegen Konz nicht der Fall“, fügte der Thommer Coach kritsche Worte an. „Das Spiel war erst mit dem 2:0 für uns entschieden. Das war Schwerstarbeit für uns, weil Osburg sehr kompakt gestanden hat. Mit dem 3:0 eine Viertelstunde vor Schluss wurde der Schalter endgültg umgelegt“, befand SVK-Trainer Alex Stieg. Stephan Schwarz, der in der 75. Minute für Hausen in die Partie kam, gab sein Saisondebüt.

SG Rascheid – SG Wallenborn
abgesagt
Wegen einer dünnen Eisschicht und gefrorenem Untergund auf dem Geisfelder Hybridrasen wurde die Partie bereits am Samstag abgesagt.

SG Schneifel Auw – SG Buchholz
abgesagt
Schiedsrichter und Gastmannschaft reisten zwar zu der Partie in Auw an, doch der gefrorene Rasen und die daraus resultierende Verletzungsgefahr veranlassten den Unparteiischen zur Spielabsage.

TuS Ahbach – DJK St. Matthias
5:1 (2:1)
Ahbachs Spielertrainer Christian Sicken freute sich über die Tatsache, dass „wir endlich mal unsere Torchancen konsequent genutzt haben. Der Sieg ist Bal(l)sam auf die Wunden der letzten nicht gerade erfolgreichen Spiele. Das war ein Sieg, der auch die Köpfe wieder frei machen wird.“ Jan Pidde sorgte bereits in der vierten Minute für die frühe Ahbacher Führung. Die Mattheiser stellten dann relativ früh die Räume zu, doch Ahbach gelang es immer wieder, mit Balleroberungen im Mittelfeld schnell zu kontern. Einen dieser Ballverluste der Gäste führte in der 34. Minute zum 2:0, als Björn Hoffmann Patrick Phlepsen steil schickte und dieser flach einschob. Die Mattheiser Remishoffnungen erhielten neue Nahrung, als Patrick Dres von einem Ahbacher Ballverlust im Mittelfeld profitierte und den Nachschuss humorlos im TuS-Tor versenkte. Wer gedacht hatte, dass die DJK mit mehr Risiko nach vorn agieren würde, sah sich getäuscht. Zwar besaßen die Trierer mehr Ballbesitz in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit, doch Pidde beendete mit dem 3:1 jegliche Spekulationen über den Ausgang des Spiels auf seine Weise. Ahbach spielte es dann geschickt herunter und ließ die DJK kommen, um dann blitzschnell umzuschalten. So resultierten die Tore vier und fünf ebenfalls aus Kontersituationen, die Hoffmann und erneut Phlepsen zum 5:1-Endstand nutzten.

SG Neumagen – TuS Schweich
5:4 (0:2)
Ein denkwürdiges Spiel sahen die 180 Zuschauer in Trittenheim zum Derby gegen Schweich. Die erste Halbzeit gehörte der Mosella, die durch die Tore von Moritz Neufang und Thomas Schleimer völlig verdient mit 2:0 in die Pause gingen. Neumagen hatte sich zur zweiten Halbzeit einiges vorgenommen und wollte einiges geraderücken, lief jedoch in einen weiteren Konter, der durch Schleimer wiederum das 0:3 bedeutete. Schweich spielte in dieser Phase einen guten, zielstrebigen und laufintensiven Fußball und war nach dem 4:1 durch Luca Bierbrauer den Siegpunkten ex-
trem nah. Marc Lemmermeyer hatte mit dem zwischenzeitlichen 1:3 die Neumagener Geister geweckt. Mit dem 2:4 von Constantin Quint wurde bei den Gastgebern eine Euphorie der besonderen Art entfacht. Mit den leidenschaftlichen Zuschauern im Rücken gelang Joachim Lex mit einem Doppelpack der 4:4-Ausgleich und als Max Kilburg in der 85. Minute das 5:4 erzielte, stand Neumagen völlig Kopf. „Wir hatten das Spiel 70 Minuten im Griff, verloren dann komplett den Faden und haben uns von Neumagen emotionalisieren lassen. Die Abstände stimmten nicht mehr, jeder Schuss war ein Treffer. Es ist mir unerklärlich, wie ein solches Spiel eine derartige Wendung nehmen kann“, suchte Schweichs Trainer Jochen Weber nach Erklärungsansätzen. Uwe Heinsdorf, Coach des neuen Tabellendritten, lobte die tolle Moral der Truppe. „Das war ein aufregendes Spiel für die Zuschauer, für uns Trainer sicherlich nicht. Wir wollten Schweich früh unter Druck setzen, gingen aber dann mit einem 0:2-Rückstand in die Halbzeit. Wir hatten uns einiges vorgenommen, kamen auf 1:3 heran und wurden dann wieder kalt erwischt. Doch nach dem 2:4 hat die Mannschaft an sich geglaubt und die Jungs haben gemerkt, dass sie nichts mehr zu verlieren hatten. Der Glaube kam zurück, es war ein hartes Stück Arbeit.“ Schweichs Coach Jochen Weber sprach das Schlusswort nach einer emotionalen Partie: „Wir haben 70 Minuten sehr diszipliniert gespielt, dann aber keinen Zugriff mehr gekriegt. Das ist saubitter.“

TuS Kröv – SG Ellscheid
0:1 (0:0)
Auf komplett gefrorenem Boden, der teilweise mit Eis bedeckt war, erlebten die Zuschauer auf dem Kröver Berg fußballerische Magerkost und Sicherheitsfußball mit angezogener Handbremse. Welch ein Glück für alle Beteiligten, dass alle Spieler unverletzt blieben. Kröv operierte im ersten Abschnitt meist mit langen Bällen, während Ellscheid versuchte, schnell umzuschalten und nach vorn etwas zu probieren. Keiner wollte einen Fehler machen, sodass Toraumszenen auch Mangelware blieben. Ellscheids Coach Niklas Wagner bewies ein goldenes Händchen, als er mit Julien Augarde den Sieg einwechselte. Fünf Minuten nach seiner Einwechslung nutzte Augarde nach Ecke von Jan Fritz den Abpraller zum Goldenen Tor (62.). „Ich habe vorher gesagt, wer das erste Tor macht, der gewinnt das Spiel. Mit der zweiten Ecke in der zweiten Halbzeit machten wir das 1:0. Das hat zum dreckigen Sieg gereicht in einem Spiel, das eigentlich hätte gar nicht angepfiffen werden dürfen.“ Wagner weiter: „Es war auf dem knüppelharten Platz, der viele Unebenheiten hatte, extrem schwer, mal zwei, drei gute Stationen nach vorn zu spielen. Jetzt sind wir überglücklich, ein derartiges Spiel trotz allem so zu gewinnen.“