Da war er wieder: der späte Siegtreffer für den fulminanten Aufsteiger aus Wittlich. Setzte sich das Team von Markus Schwind bereits gegen Konz in den Schlussminuten durch, so bemühte der Tabellenführer auch gegen Arzfeld die Nachspielzeit, um wahre Glücksgefühle zu inhalieren. Doch die noch immer weiße Weste des Mosel-Meisters beweist, dass nicht nur eine hohe Qualität in diesem Kader steckt, sondern vor allem Konzentrationsfähigkeit und der Glaube an sich selbst. So marschiert das Team aus der Säubrennerstadt einsam an der Spitze – gefolgt vom Titelaspiranten aus der Bierstadt Bitburg, der ebenfalls das Glück des Tüchtigen bemühte.

SG Schneifel – SG Ruwertal
1:0 (0:0)
Stadtkylls Trainer Jörg Stölben fiel eine Zentnerlast vom Herzen und er gestand nach einer intensiven Partie: „Es war das erwartet umkämpfte Spiel und ein enorm wichtiger Sieg. Der hat richtig gut getan, vor allem die Art und Weise des Zustandekommens hat mich gefreut.“ Ruwertal zeigte sich gewohnt körperlich und läuferisch stark, beide Teams ließen jeweils eine gute Einschussmöglichkeit im ersten Durchgang ungenutzt. Mike Richter hatte das Ruwertaler 1:0 auf den Füßen, bei Stadtkyll scheiterte Thomas Lambertz mit einem tollen Freistoß am gut reagierenden Torwart Felix Kloy. Die entscheidende Szene ereignete sich kurz nach Wiederbeginn, als Lambertz einen feinen Querpass von Jan Pidde mit einem Schlenzer aus 17 Metern ins lange Eck veredelte (49.). Wenige Momente zuvor hämmerte Pidde einen Schuss unter die Latte, hatte aber kein Glück. Auch Ruwertal kam im zweiten Abschnitt zu ein, zwei guten Abschlüssen, doch der gerade erst 18 Jahre jung gewordene Schneifel-Torwart Dennis Koziol rettete in höchster Not. Beinahe wäre die Führung der Gastgeber zunichte gemacht worden, als Ruwertal in Folge einer Roten Karte gegen Pidde elf Minuten lang in Überzahl agierte, doch Stadtkyll kompakt gegen den Ball arbeitete. Stölben gestand: „Für mich eine Fehlentscheidung. Jan ist seitlich, nicht von hinten reingegrätscht und hat den Ball getroffen, aber leider auch den Gegner.“ Ruwertals Kapitän Karsten Willems räumte Versäumnisse ein: „Die ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit haben wir verschlafen – somit war das 1:0 für Stadtkyll in dieser Phase auch verdient. Nach der Roten Karte haben wir natürlich auf den Ausgleich gedrückt, konnten uns allerdings gegen die tief und kompakt stehende Stadtkyller Abwehr keine gefährlichen Chancen mehr herausspielen.“ Stölben lobte indes seine Elf: „Nach dem Platzverweis haben wir mit Mann und Maus verteidigt, eine tolle Mentalität gezeigt und sind als Einheit aufgetreten.“

SG Lüxem/Wittlich – SG Arzfeld
2:1 (0:1)
Wittlichs Trainer Markus Schwind nahm noch vor seiner Einschätzung jeglichen Kritikern den Wind aus den Segeln: „Sieg in der 94. Minute hört sich immer sehr glücklich an, doch der Sieg geht absolut in Ordnung.“ Seine Mannschaft habe vor allem in der zweiten Halbzeit enormen Druck aufgebaut, viele Räume erspielt und das Siegtor erzwungen. Weil Arzfeld in der Schlussphase permanent auf Zeit spielte, war die fünfminütige Extrazeit auch berechtigt. Doch von vorn: Arzfeld riss zunächst das Spiel an sich, spielte schnell und direkt in die Spitze und wurde nach einer Viertelstunde für seine Offensivbemühungen belohnt, als Lukas Lichter per Abstauber die Arzfelder Führung erzielte. Lüxem agierte nach der Pause mit mehr Biss und stellte um. „In der 60. Minute habe ich einen Innenverteidiger aufgelöst und auf Dreierkette umgestellt. Wir haben dann überragend gut gespielt mit sehr viel Tempo und Dynamik“, befand Schwind. In der ersten halben Stunde sei sein Team nicht konsequent in die Zweikämpfe gegangen und habe die Körperlichkeit zunächst nicht angenommen. „Beim Gegentor wollen wir schön spielen, anstatt den Ball einfach mal rauszuzschlagen.“ Mit Feuer, Biss und Leidenschaft drehte Lüxem die Partie. Patrick Schmidt spielte den Ball auf der Halbposition auf Nico Hubo, der halbhoch vollstreckte und zum 1:1 ein- lupfte. Und Siegtorschütze Nico Neumann, der erst in der 66. Minute für Joshua Follmann in die Partie kam, nutzte eine Linksflanke von Matthis Thörner aus 16 Metern zum entscheidenden Lucky Punch.

SV Konz – SG Sauertal Ralingen
2:1 (0:1)
Dem Konzer Trainer Stephan Schwarz stand die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg ins Gesicht geschrieben:.„Wir haben uns nicht vom frühen Rückstand nervös machen lassen und eine Riesenmoral gezeigt. Die Erleichterung ist groß, ganz klar. Ich bin zehn Kilo leichter.“ Dabei schien sich das allwöchentliche Dilemma schon früh zu wiederholen, als Joe Schilz die Gäste vom Sauertal nach vier Minuten in Führung schoss. Konz blieb geduldig, kämpfte sich über das breite Mittelfeld in die Partie und fand zu einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Als eine schöne Kombination über Michel Kupper-Stöß Tim Kugel in freie Schussposition brachte und sich dieser schnell drehte, war es passiert: 1:1 und der Konzer Kapitän hatte seine wochenlange Ladehemmung endlich abgelegt. Nur drei Minuten später (81.) ließ Burak Tepe mit einem Distanzschuss den Konzer Anhang jubeln – 2:1 (81.). „Das ist ein absolut verdienter Sieg. Ich bin froh, mal wieder das Gefühl zu haben, auch noch Fußballspiele gewinnen zu können.“ Stephan Schwarz war fürs Erste glücklich, richtete den Blick aber bereits auf die nächste Partie. „Weil wieder etliche Leute fehlen, wird der Trip nach Arzfeld erneut zu einer Zitterpartie.“ Ralingens Coach Frank Wagner katapultiert sich nach diesem 1:2 selbst in die Abstiegszone. „Die frühe Führung hat nicht zur Spielkontrolle geführt. Wir haben in dieser Phase sehr hektisch gespielt und hatten unnötige Ballverluste. Insgesamt waren wir zu leichtsinnig und unkonzentriert. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Kontermöglichkeiten nicht gut ausgespielt.“ So brachte Jonas Pallien einen Kopfball aus zwei Metern nicht im Konzer Gehäuse unter.

SG Hochwald – SG Saartal Schoden
3:0 (1:0)
„Wir kennen Schoden aus dem Effeff und wussten um ihre Stärken und Schwächen“, führte Hochwald-Trainer Fabian Mohsmann den Sieg auch auf die akribische Gegneranalyse zurück. Wir haben 15 Minuten gebraucht, dann aber früh gepresst und die Bälle schon in des Gegners Hälfte erobert. Das war meines Erachtens der Schlüssel heute.“ Robin Mertinitz traf mit einem Freistoß zur Führung (19,). Als der Neuzugang aus Luxemburg mit einem abgefälschten Schuss in der 71. Minute auf 2:0 stellte, war die Partie entschieden. Kay Engelhardt drückte mit dem dritten Tor nach einem Konter dem offensiv geführten Spiel der SG Hochwald seinen finalen Stempel auf. Bei zwei Chancen für die Saartaler kurz vor der Halbzeit hatte Hochwald allerdings Glück. „Ein absolut verdienter Sieg, den wir gerne mitnehmen“, so Mohsmann.   

SG Geidfeld – SG Buchholz
1:2 (1:1)
Die zweite Heimniederlage führte Geisfelds Coach Timo Zeimet auf die schlechte Chancenverwertung zurück. „Wir haben unzählige Torchancen nicht genutzt. Buchholz kam zweimal vor unser Tor und traf, zur Halbzeit hätte es gut und gerne 4:0 stehen müssen.“ Andreas Rauen ließ Geisfeld nach sieben Minuten in Front ziehen. Buchholz legte nach dem Wechsel zwei Schippen drauf und kam mit einem kuriosen Tor von Benedikt Schlösser zum 1:1. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß wurde Dennis Schiffels in die Gasse geschickt, dessen Schuss Simon Jung zunächst parierte, doch der abprallende Ball schlug Schlösser ins Gesicht und ging von dort ins Geisfelder Tor. Mit einem Konter über Yannick Nau machte Schiffels mit einem 18-Meter-Schuss den Buchholzer Sieg in der 68. Minute wasserdicht. „Es waren zwei grundverschiedene Halbzeiten. Zunächst kreierten wir keine Torchancen und waren nicht gut im Spiel, danach aber waren wir noch defensiver, die Ketten haben gut miteinander gearbeitet und gut rausgeschoben. Zum Schluss haben wir clever die Zeit von der Uhr genommen“, freute sich Buchholz‘ Coach Thomas Schäfer über den
dritten Sieg in Folge.

SG Wallenborn – SG Neumagen
1:1 (0:0)
Von zwei verlorenen Punkten sprach Wallenborns Trainer Stephan Zimmer nach der Partie. „Wir besaßen ein deutliches Chancenplus.“ Dennis Strunk, Niki Koch, Andreas Hesslein, Kasper Wlodarek und Florian von Landenberg ließen serienweise beste Möglichkeiten aus. Christoph Eifel ließ die kämpferisch starken Gäste in Führung gehen (52.), Wlodarek egalisierte nach 70 Minuten.

SV Leiwen-Köwerich – TuS Kröv
1:0 (1:0)
„Wir waren nicht in den Zweikämpfen, wirkten pomadig und haben kein gutes Spiel gemacht“, ging Leiwens Coach Timo Toppmöller mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. Mit einer tollen Einzelleistung bewahrte Lukas Jakobi den SVL vor einer Niederlage. Kröv hatte die weitaus besseren Chancen.