Am letzten Spieltag eroberte Kell gegen Morscheid zum ersten Mal in der laufenden Saison die Tabellenspitze. Auf diesem Rang hatte sich seit dem achten Spieltag die SG Pölich eingenistet. Um wieder auf den ersten Platz vorzurücken, muss der neue Tabellenzweite auf einen Patzer der Keller hoffen. Im Spiel gegen Hermeskeil ist das durchaus möglich, denn der HSV erkämpfte sich schon bei anderen Topteams Punkte. 

Mit dem SV Kell erwartet der Hermeskeiler SV innerhalb weniger Wochen erneut einen Tabellenführer. Schon gegen Pölich zeigte das Team von Karl-Josef Weiß eine kampfstarke Leistung und trotzte der SG in der Fremde sowie in
Unterzahl einen Punkt ab. Einen Punktverlust wollen sich die Keller nicht leisten, denn mit nur einem Zähler Vorsprung kann die SGP bei einem Remis wieder auf die Spitzenposition vorrücken. Für HSV-Coach Weiß steht der SV zu Recht ganz oben, denn die Mannschaft von Werner Berger sei „als Team gut aufgestellt und spiele hervorragenden Fußball“. Gründe dafür sieht der Hermeskeiler Trainer nicht nur in den Spielern: „Hier trägt die Arbeit von Werner Berger Früchte. Werner ist ein Konzepttrainer. Er lässt Fußball ,spielen‘ und hat viele Spieler bereits in der A-Jugend entwickelt.“ Auch für die beiden Trainer könnte das Aufeinandertreffen ein besonderes werden, denn beide sind „aus Zeiten unserer gemeinsamen Arbeit in der damaligen JSG Konz-Krettnach-Oberemmel heraus befreundet“. Über die Taktik gegen den Primus verrät Weiß nicht viel, aber es „gilt, die Balance zwischen ,heißem Herz‘ und ,kühlem Kopf‘ zu finden“. Kell reist nicht nur mit dem Selbstvertrauen eines Spitzenreiters an, sondern auch mit dem 5:0-Erfolg des Hinspiels. Ein Sieg sei laut Werner Berger, Trainer des SV Kell, möglich, wenn seine Spieler die gleiche Leistung zeigen: „Wir müssen einfach wie im Hinspiel konzentriert spielen und dürfen uns nicht von der Hektik eines Derbys anstecken lassen. Ich bin guter Dinge, dass wir dort gewinnen können, wenn wieder vieles passt.“ Mit der neuen Tabellenposition kann sich Berger noch nicht ganz anfreunden: „An diese Situation müssen wir uns gewöhnen. Wir wären eigentlich lieber die Jäger als der Gejagte.“ Der Grund dafür ist der große Sprung, den die Keller zurücklegten: Nach schlechtem Saisonstart mit vier Niederlagen aus fünf Spielen war es ein langer Weg bis an die Tabellenspitze. „Jetzt sind wir Erster, dürfen dabei aber nicht vergessen, wo wir gestanden haben“, sagt der Kell-Trainer. Überhaupt auf dem ersten Platz zu stehen war für den SV Kell eine Überraschung. Nach Berger habe man nicht damit gerechnet, dass die SG Pölich in Ehrang nur Unentschieden spielen würde. Grund für die konstanten Ergebnisse nach dem schwachen Start ist auch die bessere Torausbeute der Keller. Mit Carsten Bach steht der beste Torschütze der Liga in den Reihen des SVK, aber auch junge Spieler wie Tim Justinger bewiesen an den letzten Spieltagen ihre Treffsicherheit. Vielleicht macht das auch die Stärke der Keller in dieser Saison aus. Denn in Bergers Team profitieren nicht nur die jüngeren von den erfahreneren Spielern, sondern auch andersherum. Keine leichte Aufgabe, die auf den den Hermeskeiler SV wartet.
Hermeskeil, So., 23.4., 14.30h