Einen Spieltag vor Schluss hat sich die Schweicher Mosella in Position gebracht und steht mit einem Punkt Vorsprung vor der SG Hochwald und zwei weiteren vor Geisfeld auf dem Sprung in die Rheinlandliga. Möglich wird die neue Konstellation durch einen eigenen 3:0-Erfolg gegen Aufsteiger SG Arzfeld und dem gleichzeitigen 2:3-Patzer der SG Geisfeld in Leiwen. Die SG Hochwald wahrte ihre Titelchancen mit einem 2:1-Sieg gegen die SG Schneifel/Stadtkyll. Derweil stehen auch die drei Absteiger fest: Der TuS Kröv, die SG Neumagen-Dhron und der SV Konz müssen den bitteren Gang in ihre Kreisligen A antreten.

TuS Mosella Schweich – SG Arzfeld 3:0 (2:0)
Die Schweicher Mosella steuert pünktlich zum Saisonfinale auf die Rückkehr in die Rheinlandliga zu. Der glatte 3:0-Erfolg gegen das bis dato sieben Spiele in Folge siegreiche Arzfeld machte den Weg frei. Mit den starken Westeifelern hat sich Schweich nicht nur eines hartnäckigen Kontrahenten im Meisterrennen entledigt, sondern auch die Tabellenspitze zurückerobert, nachdem die SG Geisfeld in Leiwen mit 2:3 den Kürzeren zog. Schweich legte vor allem im ersten Durchgang eine beeindruckende Leistung hin und überzeugte mit Tempofußball per excellence. In Arjen-Robben-Manier eröffnete Andre Steffgen nach einer Viertelstunde den Torreigen, als dieser von der rechten Seite nach innen zog und den Ball flach ins lange Ecke schlenzte. Nach knapp einer halben Stunde legte Stephan Schleimer scharf nach, als dessen Distanzschuss aus 24 Metern im Winkel einschlug – 2:0 (33.). Die Gäste agierten zunächst auch im zweiten Durchgang zu reserviert und besaßen kaum Zugriff auf die Partie. Als Schweichs Kapitän Maxi Gäbler nach Freistoß von Philipp Seeberger per Kopf das 3:0 markierte, war die Partie bereits nach einer Stunde entschieden. Erst danach kam Arzfeld besser und auch zwingender ins Spiel, versäumte es aber, aus dieser Überlegenheit Kapital zu schlagen. Zweimal musste Mosella-Keeper Moritz Zingen in höchster Not klären und auch Markus Oltmanns war der Retter in höchster Not, als er für seinen geschlagenen Torwart auf der Linie klärte. „Wir hatten vor allem in der ersten Halbzeit fußballerisch die besseren Lösungen und haben gegen einen Titelkonkurrenten ein starkes Spiel gemacht. Es gibt nichts zu monieren. Die Jungs haben sich eine hervorragende Ausgangsposition für das Finale im Ruwertal gesichert“, hatte Schweichs Coach Jochen Weber allen Grund zur Freude. Arzfelds Spielertrainer Andreas Theis resümierte, dass „wir heute in der ersten Halbzeit keinen Zugriff hatten und wir gar nicht in die Zweikämpfe kamen. Erst nach dem 0:3 hatten wir unsere Chancen, doch diesmal leider nicht genutzt“. Arzfeld ist raus aus dem Titelkampf – Schweich dagegen mittendrin.

SG Wallenborn – SG Lüxem 4:2 (2:0)
Mit dem Heimsieg gegen Lüxem sicherte sich Wallenborn die Bezirksligazugehörigkeit auch für das nächste Jahr. Mit einer konzentrierten und offensiven Spielweise legte Wallenborn bereits im ersten Abschnitt den Grundstein zum Sieg. Benny Blank traf schon in der dritten Minute zur Führung, die Sebastian Zimmer nach 20 Minuten ausbaute – 2:0. Kurz nach Wiederbeginn verlor die Zimmer-Elf den Faden und musste den in der ersten Halbzeit wenig Torgefahr ausstrahlenden Säubrennern den Ausgleich gestatten. Patrick Schmidt verkürzte zunächst auf 1:2 (50.) und der gleiche Spieler glich nach Foul an Nico Neumann per Strafstoß zum 2:2 aus (56.). Das 2:2 hatte nur kurze Zeit Bestand, denn zwei Minuten später stellte Zimmer für die Heimelf wieder auf 3:2. Nachdem Sebastian Hilgers nur die Latte traf, machte Andreas Hesslein in der 77. Minute mit dem 4:2 den Wallenborner Sieg wasserdicht. Nach der Partie feierten Spieler, Trainer und Fans den Klassenerhalt ausgiebig.

FC Bitburg – SV Konz 0:1 (0:1)
Der Sieg in Bitburg gereicht dem SV Konz zur Ehre, doch kaufen konnte sich der designierte A-Ligist nichts dafür. Mit einem Sieg und gleichzeitigen Niederlagen von Ralingen und Wallenborn hätte der SVK seine minimalen Hoffnungen auf den Klassenverbleib erhalten können, doch spätestens nach der Kunde, dass sowohl Wallenborn als auch Ralingen ihre Partien gewonnen hatten, gingen die Köpfe bei den Spielern aus der Saar-Mosel-Stadt nach unten. Der Rettungsanker wurde zu spät geworfen. Dennoch zeigte Konz im Stadion Bitburg Ost eine couragierte Vorstellung und blieb durch den goldenen Treffer von Torjäger Tim Kugel im achten Saisonspiel siegreich. Der FCB besaß weder Motivation noch spielerische Sicherheit, um den läuferisch und kämpferisch agileren Gästen den Schneid abzukaufen. „Die Luft ist raus. Wir haben ein mehr schlecht als rechtes Spiel abgeliefert und uns kaum Chancen erarbeitet“, war FC-Coach Fabian Ewertz über die Art und Weise des Auftretens seiner Mannschaft zum wiederholten Male enttäuscht.

TuS Kröv – SG Ralingen 2:3 (0:0)
Mit dem Sieg am Kröver Berg ist auch die SG Sauertal aus dem gröbsten raus und hat sich den Klassenerhalt so gut wie gesichert. Nach zehn sieglosen Spielen kehrte das Team des scheidenden Trainers Frank Wagner rechtzeitig in die Erfolgsspur zurück und darf nun mit hoher Wahrscheinlichkeit ein weiteres Jahr für die Bezirksliga planen. Zudem durfte man sich im Sauertal über eine weitere positive Meldung freuen: Nachdem Wagners Nachfolgekandidat auf den Trainerposten, Fabio Gaspar, kurzerhand vom Boot gesprungen war und sich dem luxemburgischen Erstdivisionär FC Minerva Lintgen anschließen wird, gab der Verein die Verpflichtung von Martial Servais bekannt. Der 34-jährige Kapitän der Sauertaler wollte ohnehin in Bälde die Trainerlaufbahn einschlagen und so schlug man in Ralingen zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum Spiel: Weil Ralingen verschwenderisch, ja fast schon inflationär mit seinen Torchancen umging, kam Kröv prompt zur Führung, als nach einem langen Einwurf Tilmann Meeth genau richtig stand und zum 1:0 vollendete. „Wir haben eine gute Reaktion gezeigt und Kröv nach dem 1:1 total im Griff gehabt. Doch wir haben unsere Kontersituationen nicht gut ausgespielt“, fand Ralingens Coach Frank Wagner trotz der sehr guten spielerischen Leistung ein Haar in der Suppe. Nachdem Marvin Kreuzkamp und Marco Port zuvor das 1:1 ausließen, machte es Jonas Pallien nach einem Eckball besser, als dessen Kopfball genau unter der Latte einschlug – 1:1 (70.). Pallien, der zuvor zweimal aus Nahdistanz scheiterte, war auch für die Sauertaler 2:1-Führung verantwortlich. Mit einem abgefälschten „Kullerball“ sorgte erneut Meeth für den 2:2-Ausgleich. „Wir haben in den letzten zehn Minuten alles mobilisiert und uns mit dem Tor von Marco Port doch noch belohnt“, sprach Wagner von einem am Ende verdienten Sieg in Kröv. „Das war durch die Bank eine gute Leistung, wir hätten vorher aber 3:0 führen müssen und dann einen entspannteren Nachmittag gehabt. Bis auf die Chancenverwertung bin ich zufrieden.“

SG Neumagen – SG Ruwertal 4:4 (1:2)
Die als Absteiger feststehende SG Neumagen-Dhron erwies sich erneut als Meister der Reaktion und der guten Moral. Bereits 1:3 lag das Team von Jochen Conrad gegen ein konterstarkes Ruwertal zurück, ehe mit einer beispiellosen Einstellung und mit Herz das Ergebnis noch in ein 4:4 umgewandelt werden konnte. Das Remis ist umso höher zu bewerten, weil die Gastgeber nach der Notbremse von Torwart Lars Görgen und der folgerichtigen Roten Karte in Unterzahl agieren mussten. Zudem lähmte das 1:3 zunächst die Offensivbemühungen der Neumagener. Fabian Regel hatte Ruwertal in Führung gebracht, doch Raphael Rauls zum 1:1 ausgeglichen. Mike Richter antwortete nur zehn Minuten später mit der erneuten Gästeführung, die Nikola Wagner nach besagter Roter Karte auf 3:1 ausbaute. Marc Lemmermeyer verkürzte vom Elfmeterpunkt auf 2:3, doch erneut hatte die Stoffels-Elf eine passende Antwort parat: Richter traf zum 4:2. Mit einer fulminanten Aufholjagd gelang in Unterzahl zunächst durch Marvin Schneider das 3:4, bevor Christoph Eifel das Netz zum 4:4 wackeln ließ. „Das 4:4 war ein Spiegelbild der gesamten Saison: Es ging auf und ab, doch wir haben ein weiteres Mal Moral beweisen“, war Conrad mit der kämpferischen Einstellung einverstanden.

SV Leiwen – SG Geisfeld 3:2 (0:1)
Des einen Freud’ ist des anderen Leid. So oder so ähnlich könnte man den Ausgang der Partie an den Leiwener Weinbergen beschreiben. Mit dem 3:2 sicherte sich der lange abstiegsbedrohte SV Leiwen-Köwerich endgültig den Klassenverbleib, während die Hochwälder mit der Niederlage ihre Titelchancen wohl scheinbar verspielt haben. Da hilft nur noch ein Wunder oder ein kollektiver Patzer des Führungsduos aus Schweich und Zerf. Leiwen kam gut in die Partie, musste jedoch mit dem 0:1 einen Rückschlag hinnehmen. Manuel Hoffmann traf zum 0:1 (25.). Erst danach wurde Leiwen präsenter und auch torgefährlicher. Torjäger Heiko Schmitt sowie Nico Toppmöller drehten die Partie binnen drei Minuten. Nach dem 3:1 durch Lukas Jakobi wurde es für die Elf von Timo Toppmöller nochmals eng, denn Geisfeld kam durch Sven Gaspers auf 2:3 heran. Die Moselaner ließen aber in den Schlussminuten nichts mehr anbrennen und retteten den Vorsprung über die Distanz. 

SG Hochwald – SG Schneifel/Stadtkyll 2:1 (1:0)
Die SG Hochwald bleibt auch einen Spieltag vor Schluss ein ernsthafter Titelaspirant. Mit dem hart erkämpften und in den Schlussminuten nochmals auf wackeligen Füßen stehenden Sieg gegen eine kompakt agierende Stadtkyller Mannschaft lauert die Elf von Fabian Mohsmann und Florian Lorenz auf Rang zwei und wartet am allerletzten Spieltag auf einen finalen Ausrutscher der Schweicher im Ruwertal. Dann nämlich wäre die SGH mit einem eigenen Sieg in Wittlich neuer Meister. Doch von vorne: Die Eifeler hatten bis Mitte der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, jedoch auch keine zwingenden Chancen. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs kam die SHG gefährlicher vor das Schneifeler Gehäuse. Andy Müller schloss die beste Aktion mit dem 1:0 ab, als es über Robin Mertinitz und Johannes Carl schnell nach vorne ging. Zehn Minuten nach Wiederbeginn steckte Mohsmann gekonnt auf Carl durch, der sich die Chance zum 2:0 nicht entgehen ließ. Doch wegen der Gelb-Roten Karte gegen den zu ungestüm einsteigenden Kay Engelhardt und dem anschließenden Kommentar in Richtung Schiedsrichter musste der Favorit noch einmal zittern. Denn Jan Pidde leitete mit dem 1:2 eine turbulente Schlussphase ein. „Am Ende haben wir den Sieg aber über die Ziellinie gebracht. Wir hätten den Sack wie immer schon viel früher zubinden müssen“, sprach Fabian Mohsmann von einer finalen Zitterpartie.

SG Buchholz – SG Saartal Schoden 5:4 (2:2)
Turbulent und torreich ging es in Manderscheid zu, bei dem die Heimelf noch einen Punkt zum Klassenerhalt benötigte. Dass es am Ende drei wurden, hatte die SG Buchholz ihrer hohen Moral und einer bärenstarken Phase Mitte der zweiten Halbzeit zu verdanken. Zunächst legte Buchholz nach dem verwandelten Handelfmeter von Routinier Daniel Sorge und dem 2:0 von Florian Weber vor. Doch noch vor der Pause kam Schoden spektakulär zurück, als erst Lukas Kramp und zwei Minuten später Fabian Müller den Doppelpack schnürten. Als Timo Grafe zehn Minuten nach dem Seitenwechsel die Gäste aus dem Saartal mit 3:2 in Führung schoss, war die Partie für viele in Manderscheid schon verloren. Doch Buchholz kämpfte nicht nur, sondern erspielte sich mit temporeichen Angriffen über die Außenbahnen zahlreiche Möglichkeiten, die mit hoher Effizienz umgesetzt wurden. Fabian Hayer traf zum 3:3 (60.) und Dominic Klein führte die Heimelf sechs Minuten später auf die Siegerstraße – 4:3 (68.). Als Patrick Scheid, der ein erfolgreiches Comeback feierte, zehn Minuten vor Schluss auf 5:3 stellte, war die offensiv geführte Partie entschieden. Der 4:5-Anschluss durch Kramp vermochte der Saartal-SG keine Wende mehr zu geben. „Es war ein offener Schlagabtausch mit vielen Chancen auf beiden Seiten, doch wir hatten heute auch das nötige Quäntchen Glück “, freute sich Buchholz’ Trainer Thomas Schäfer über den fixen Klassenerhalt. Für Schodens Coach Thomas Konz war es das vorerst letzte Auswärtsspiel mit seinem Team, denn der Nachfolger von Thomas Berens wird zur neuen Saison den SV Tawern übernehmen. In welcher Liga das sein wird, entscheidet sich wahrscheinlich am Mittwoch, wenn um 19.30 Uhr in Ayl das Entscheidungsspiel um den direkten Aufstieg in die A-Klasse zwischen Tawern und Saarburg über die Bühne geht. (ls)